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TIPPS, WIE DU ES SCHAFFST, TÄGLICH EINE PORTION YOGA ZU GENIESSEN

Kürzlich wurde ich gefragt, ob es überhaupt genügt, einmal in der Woche Yoga zu üben. «Genügt wofür?» Denn ich glaube, das ist abhängig davon, wieviel Yoga man selbst in sein Leben integrieren möchte. Yoga verbindet Körper, Geist und Seele und die Asanas (Körperhaltungen) dienen in Kombination mit dem Atem als Mittel, um diese Verbindung herzustellen. Das bedeutet, die Frage die sich eigentlich stellt ist, wie viel möchtest du für deinen Körper, deinen Geist und deine Seele tun? Meist kommt dann die Antwort, dass sich zeitlich einfach nicht mehr als ein Kurs in der Woche einrichten lässt. Zeit ist etwas, die oft knapp ist und von der wir alle gern mehr hätten. Deswegen spricht alles dafür, Yoga viel öfter in den Alltag einzubauen.


Auch ich habe anfangs nur einen Kurs in der Woche geschafft. Doch die Lust auf mehr nahm mit fortschreitender Praxis zu, insbesondere, weil ich eine tiefe Entspannung, ein Ankommen das «bei mir sein» Gefühl öfter spüren wollte. Auch verschwand das leichte Zwicken im Rücken (durch langes Sitzen am Schreibtisch) nahezu vollständig, meine generelle Beweglichkeit verbesserte sich, mein Kopf wurde ruhiger. Ich nahm mich und meinen Körper wieder bewusster wahr. Entspannt und glücklich. Und so hatte mich Yoga in seinem Bann und ich erfreute mich an Workshops und Yogakursen auch am Wochenende.

Das regelmässige Üben bringt so viele Vorteile mit sich. Innere Ruhe. Achtsamkeit. Verbesserte Körperwahrnehmung. Bewusste Atmung. Bessere Haltung. Kraft. Und doch fehlt uns die Zeit zum täglichen Üben, wohlwissend wie gut es tut. Es ist an der "Zeit" das zu ändern, oder? Bewusst Zeit für sich selbst nehmen – zum Innehalten, zum Atmen und zum Bewegen – Zeit die wir uns und unserem Körper und unserem Geist schenken.



The most effective way to do it, is to do it. Amelia Earhar



WIE YOGA IN DEN ALLTAG INTEGRIEREN?


Es gibt verschiedene Ideen, wie du mehr Yoga in deinen Alltag einbinden kannst. Folgend stelle ich dir ein paar Möglichkeiten vor. Und vielleicht beginnst du einfach zuerst mal mit einer Idee und kommst anschliessend in die Umsetzung. Nimm dir kurz Zeit für dich. Vielleicht wird ja dann nach und nach auch mehr daraus.


Yoga am Morgen

Anstatt allmorgendlich nochmal den Wecker auf Snooze zu stellen, roll dich lieber gleich aus dem Bett. Gähne und strecke dich. Weisst du wie wunderbar es sich anfühlt, wenn du es schaffst ein paar Minuten eher aufzustehen? Unseren Körper am Morgen in den Schwung zu bringen, kurbelt unseren Energiehaushalt an und das erfrischte Gefühl hält den ganzen Vormittag. Also, ab auf die Matte …

Stell dich an den Anfang deiner Matte, schliesse die Augen und atme tief eine und aus. Frage dich, auf was du dich heute freust. Schenk dir ein Lächeln. Streck die Arme über den Kopf und dehne dich, beuge nach rechts und links. Lass uns die Sonne grüssen…


Vielleicht schaffst du heute nur einen Sonnengruss, aber vielleicht sind es morgen schon zwei. So oder so, jede Minute ist wertvolle Zeit und Bewegung, die du für dich integrierst. Wenn du magst, erweitere deine Sonnengrüsse mit zusätzlichen Vorbeugen, leichten Rückbeugen oder du bleibst ein paar Atemzüge länger im herabschauenden Hund. Tue das, was sich am heutigen Morgen gut und richtig anfühlt.


Yoga und Atempausen über den Tag

Du arbeitest im Büro und fast nur am Schreibtisch oder du bist mit der Familie Zuhause?

Ich glaube, es klappt und gelingt dir hier und da mal eine Yogaübung einzuschieben. Wie wäre es z.B. mit dem Baum während des Zähneputzens oder bewusstes Gehen zum Kaffeeautomat im Büro. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Hier ein paar Beispiele aus meinem Alltag:


Tagträumen

Richte entweder deinen Blick kurz raus aus dem Bürofenster oder schliesse für einen Moment die Augen. Fixiere etwas Schönes, entweder gedanklich oder wirklich – ein Baum, eine Blume, den blauen Himmel – atme bewusst und tief ein und aus, nimm die kleine Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen wahr, der Moment wo dein Körper die Richtung wechselt. Für einen Augenblick stoppt das Gedankenkarussell, weil du deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper und deine Atmung richtest.


Kurz strecken und dehnen am Arbeitsplatz

Streck den Rücken lang, setzt dich aufrecht und nimm die Arme einatmend über den Kopf. Umfass dann mit einer Hand das andere Handgelenk und zieh deinen Bauchnabel ganz sanft zur Wirbelsäule. Nun lehn dich sanft zur Seite der Hand, die das Handgelenk hält und dehne die Seite. Schick deinen Atem in die Seite deiner Rippen und genieße das Weit werden. Wechsel die Seiten.


Vorwärtsbeuge:

Komm in den Stand. Füsse hüftbreit geöffnet und gut geerdet, Beine leicht beugen, Nabel zieht sanft Richtung Wirbelsäule um so den unteren Rücken zu schützen und dann mit geradem Rücken nach vorne beugen. Den Oberkörper in Richtung der Oberschenkel bringen und ablegen. Kopf ganz vorsichtig hängen lassen, Schultern, Nacken entspannt hängen lassen. Allenfalls Kopf leicht bewegen – Ja und Nein sagen. Super entspannend und lösend, wie ich finde!






Achtsam das Essen oder den Tee zubereiten

Nicht nur körperliche Bewegungen sorgen für einen guten Zustand. Körper und Geist arbeiten im Einklang und so helfen auch kleine Yogaübungen für den Kopf um sich Zeit und kleine Ruheinseln im Alltag zu verschaffen. Gut eignen sich kleine Achtsamkeitsübungen, die du mehrmals einbauen kannst. Ich tue das z.B. ganz bewusst beim Teekochen oder Essen zubereiten und mache alle Handlungen mit absoluter Sorgfalt und bewussten Sinnen – riechen, schmecken, hören, versuche interessante Details zu finden, zu geniessen. So dehne ich bewusst diese kleinen Momente mit der Idee, mir etwas Gutes zu tun. Nahezu meditativ und beruhigend.


Yoga am Abend

Auch am Abend ist es wohltuend sich vor dem Schlaf noch mal sanft zu dehnen und lang zu werden. Das geht sogar ganz wunderbar liegend im Bett. Einfach die Beine vor dem Becken angewinkelt aufstellen und nach rechts sinken lassen, die Arme dabei zur Seite ausgestreckt und den Blick nach links, sofern es sich gut im Nacken anfühlt. Nochmals Länge in der Seite entstehen zu lassen tut unglaublich gut am Abend. Seite wechseln. Ausserdem kannst du dir noch mal einen Moment Zeit nehmen, deinen Tag zu reflektieren und insbesondere darüber, was alles schön war und wofür du dankbar bist. Das macht nachweislich glücklich und sorgt für wohlige friedliche Gedanken beim

Einschlafen. Hierfür kannst du dir auch ein kleines

Dankbarkeitstagebuch zulegen.


 

Das sind sie, meine kleinen feinen Tipps, mehr Yoga in deinen Alltag zu integrieren. Ich hoffe, es ist etwas dabei für dich. Ich bin überzeugt, wenn du erstmal anfängst und dir Zeit für dich und deinen Körper, auch neben der einen Yoga-Wochenstunde im Studio nimmst, wirst du eine Veränderung wahrnehmen. Du wirst sehen, wenn du ein paar Anregungen für eine Weile regelmässig durchführst, hast du eine neue Gewohnheit etabliert und fühlst dich anders. Immer eines nach dem anderen. Kleine Schritte gehen. Weniger ist mehr. Bleib mit Freude dran! Ich wünsche Dir viel Spass beim Ausprobieren.

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